Hotelfachleute

Das Bruttomonatseinkommen von Hotelfachleuten beträgt ohne Sonderzahlungen auf Basis einer 38-Stunden-Woche durchschnittlich 1.801 Euro. Die Hälfte der Hotelfachleute verdient weniger als 1.636 Euro. Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben stellen sich bei Monatseinkommen und Sonderzahlungen deutlich besser. Zu diesen Ergebnissen haben bei der Online-Umfrage des LohnSpiegel rund 470 Beschäftigte beigetragen.

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 Bei Hotelfachleuten handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Die Tätigkeit umfasst die Arbeit in allen Abteilungen des Hotels vom Restaurant über die Gästezimmer bis hin zur Verwaltung, wo Hotelfachleute in der Buchhaltung, Lagerhaltung oder auch im Personalwesen tätig sind.

Auffallend ist der hohe Prozentsatz an Beschäftigten, die deutlich länger als tarifvertraglich vereinbart arbeiten. Fast 66 Prozent der befragten Hotelfachleute geben an, im allgemeinen mehr als vertraglich vereinbart zu arbeiten.

„Unsere Daten zeigen auch, dass Hotelfachleute im Vergleich zu anderen Berufsgruppen unzufriedener mit ihren Arbeitsbedingungen  sind“, sagt WSI-Experte Dr. Heiner Dribbusch. Dies hat offensichtlich viel mit der vergleichsweise niedrigen Bezahlung zu tun: „Über 60 Prozent der Befragten sind mit ihrer Bezahlung nicht oder überhaupt nicht zufrieden.“ Dieser Wert liegt deutlich über dem bei den Beschäftigten insgesamt.

Die Studie kommt im Einzelnen u. a. zu folgenden Ergebnissen:

  • Berufserfahrung
    In aller Regel steigt das Einkommen mit der Dauer der Berufserfahrung. Dies gilt für die Berufsgruppe der Hotelfachleute nur bedingt. Bei einer Berufserfahrung von bis zu einem Jahr beträgt das durchschnittliche Monatseinkommen 1.720 Euro, bei mehr als 20 Jahren steigt es auf 1.947 Euro. Dies bedeutet einen Einkommenszuwachs von nur 227 Euro. Am höchsten ist es jedoch bei den Befragten mit 11 bis 15 Jahren Berufserfahrung: Sie erhalten 2.104 Euro.
  • Betriebsgröße
    Etwa 84 Prozent der Hotelfachleute, die sich an der Befragung beteiligt haben, arbeiten in Kleinbetrieben mit weniger als 100 Beschäftigten. In diesen Betrieben erhalten Hotelfachleute im Schnitt 1.776 Euro. Am wenigsten verdienen Hotelfachleute in Betrieben mit bis zu zehn Mitarbeitern. Hier liegt der Durchschnittsverdienst bei 1.621 Euro. In Betrieben mit mindestens 50 Beschäftigten und darüber werden dagegen rund 300 Euro mehr im Monat verdient.
  • Tarifbindung
    Hotelfachleute profitieren von der Tarifbindung. In tarifgebundenen Betrieben liegt ihr Monatseinkommen mit durchschnittlich 2.002 Euro rund 21 Prozent über dem Gehalt ihrer Kollegen und Kolleginnen in nicht tarifgebundenen Betrieben. Auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden weitaus häufiger in Betrieben mit Tarifvertrag bezahlt. Insgesamt geben fast 59 Prozent der Hotelfachleute an, dass in dem Betrieb, in dem sie arbeiten, ein Tarifvertrag gilt.
  • West und Ost
    Während in Westdeutschland eine Hotelfachfrau oder ein Hotelfachmann durchschnittlich 1.868 Euro erhält, bekommt sie/er in Ostdeutschland nur 1.554 Euro. In den neuen Bundesländern verdienen damit Hotelfachleute rund 17 Prozent weniger als ihre Kolleg/innen in den alten Bundesländern.
  • Männer und Frauen
    Knapp 80 Prozent der an der Erhebung beteiligten Hotelfachleute sind Frauen. Das Einkommen der Hotelfachfrauen liegt dennoch mit im Durchschnitt 1.744 Euro rund 276 Euro unter dem ihrer Kollegen. Dies macht einen Einkommensnachteil von fast 14 Prozent aus.
  • Arbeitszeit
    Die durchschnittliche vertragliche Arbeitszeit der Hotelfachleute liegt bei rund 38,8 Stunden in der Woche. Die Befragten geben jedoch an, tatsächlich mehr zu arbeiten als vertraglich vereinbart: Der Durchschnitt der tatsächlichen Wochenarbeitszeit liegt bei 44,9 Stunden.
  • Zufriedenheit
    Im Vergleich mit allen Beschäftigten im LohnSpiegel sind die Hotelfachleute in allen Kategorien unzufriedener. Auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht zufrieden) bis 5 (in jeder Hinsicht zufrieden) liegen ihre Durchschnittswerte in den Kategorien Arbeitszufriedenheit, Zufriedenheit mit der Bezahlung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Menge an Freizeit stets unter den Werten aller Beschäftigten im LohnSpiegel.

 

Weitere Informationen
Die komplette Auswertung (pdf)